Fachkraft Intensivpädagogik 2026 - 2027
(Auszug aus dem Leitbild des Dominikus-Ringeisen-Werks)
Entsprechend dieser Haltung unterstützen Mitarbeitende des Dominikus-Ringeisen-Werks seit mehr als 130 Jahren Menschen mit Hilfe- und Assistenzbedarf sowie deren Angehörige. Hierfür steht eine Vielzahl an unterschiedlichsten Angeboten zur Verfügung, die sich von Wohn- und Lernformen über Beschäftigungsangebote bis hin zu Beratungs- und anderen Dienstleistungen erstre-cken. Hierunter fallen auch Konzeptionen zur Intensivpädagogik.
Der Begriff Intensivpädagogik umschreibt die „Betreuung, Beratung oder Förderung von Menschen mit geistiger Behinderung und schweren psychischen Störungen und/oder schwerwiegend herausfordernden Verhalten“ (Müller, 2013) sowie die Gestaltung ihrer Lern- und Entwicklungsräume. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass es eine Vielzahl an Formen „intensiver Teilhabe“ gibt, welche sich einerseits durch unterschiedliche Angebotsformen und zu betreuende Personenkreise charakterisieren.
Allerdings kann ganz klar abgegrenzt werden, dass mit „intensiv“ nicht nur der erhöhte Personalschlüssel gemeint ist. Entscheidend ist das inhaltliche und fachliche Konzept der Assistenz, dessen Blickwinkel zudem deutlich über die reine Wohn- und Arbeitssituation hinausgehen. In vielen Fällen gibt es daher auch eine enge Zusammenarbeit zwischen der Psychiatrie, Psychologischen Diensten, diversen Beratungsstrukturen (z.B. HtZ und Deeskalationsmanagement im DRW) und den intensiv-betreuenden Angeboten.
Intensivpädagogische Arbeit findet ausschließlich in stationären Settings (WfbM, FÖS, Wohneinrichtungen, etc.) statt und basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, d.h. sie berücksichtigt die Lebens- und Lerngeschichte, betrachtet den Entwicklungsstand (kognitiv, emotional etc.) differentiell und bezieht krankheitsbedingte Aspekte und alle anderen einflussnehmenden Faktoren mit ein. Sie wird getragen durch einen hohen persönlichen Einsatz engagierter Mitarbeitenden verschiedener Disziplinen und Qualifikationen, welche zielorientiert vorgehen und ihr Tun regelmäßig reflektieren. Die Intensivpädagogik erfolgt in Kooperation und Abstimmungen zwischen allen Lebensbereichen (Wohnen, Arbeiten, Freizeit etc.) und in enger Abstimmung mit psychiatrischen Dienstleistern sowie anderen ärztlichen, therapeutischen und psychologischen Unterstützungsstrukturen sowie mit gesetzlichen Betreuern und Angehörigen.
Intensivpädagogik ist dabei aber nicht auf Spezialeinrichtungen und -gruppen beschränkt, sondern vollzieht sich individuell und unabhängig vom organisatorischen Setting.
Die Fortbildung zur "Fachkraft Intensivpädagogik" vermittelt daher in unterschiedlichen Bausteinen einerseits fachliche Grundlagen und setzt sich andererseits auch stark reflektierend mit den Herausforderungen für diese Tätigkeit auseinander. Die Veranstaltungsteilnehmenden werden dadurch beispielsweise in die Lage versetzt die herausfordernden Verhaltensweisen der ihnen anvertrauten Klienten zu verstehen und einen angemessenen, pädagogischen Umgang damit zu finden.
Der nachhaltige Transfer der Fortbildungsinhalte in die Praxis wird durch eine Fallarbeit über einen Klienten unterstützt, welche von den Teilnehmenden fortbildungsbegleitend angefertigt sowie im Abschlusscolloquium vor den anderen Lehrgangsteilnehmenden, den Lehrgangsleitungen und ggf. weiteren Interessenten präsentiert werden. Die Fallarbeit basiert dabei auf dem bio-psycho-sozialem Modell, welches mit der Einführung des Bundesteilhabegesetztes und einer ICF-basierten Bedarfserhebung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Ausgehend von diesem Modell werden im Anschluss Ziele und Maßnahmen erarbeitet.
Inhalte
- Baustein 1: Psychologische und medizinische Grundlagen für die intensivpädagogische Arbeit
- Baustein 2: Wertschätzende und professionelle Haltung von Mitarbeitenden in der Intensivpädagogik
- Baustein 3: Rechtliche Rahmenbedingungen für die intensivpädagogische Arbeit
- Baustein 4: Personenzentrierte Betreuungs- und Therapiekonzepte in der intensivpädagogischen Arbeit
- Baustein 5: Interdisziplinäre und personzentrierte Teilhabeplanung in der intensivpädagogischen Arbeit
- Baustein 6: Psychische Gesundheit von Mitarbeitenden in der Intensivpädagogik
Methodik
- Diskussion
- Dozenteninput
- Einzelarbeit
- Fallbesprechung
- Gruppenarbeit
- Partnerarbeit
Hinweise
- Das Angebot richtet sich an Mitarbeitende des Dominikus-Ringeisen-Werks sowie externe Fortbildungsgäste, welche über eine abgeschlossene Ausbildung im pädagogischen, pflegerischen oder medizinischen Bereich verfügen („Fachkraft“) und mit Klienten arbeiten, deren Verhalten als herausfordernd beschrieben wird und die ggf. neben einer geistigen Behinderung auch eine psychische Erkrankung aufweisen. Dabei ist es unerheblich, ob die Teilnehmenden in Einrichtungen des 1. Lebensbereichs (Wohnen) oder 2. Lebensbereichs (Werkstätten, Förderstätten, Seniorenstätten, Schulen etc.) tätig sind bzw. mit diesen kooperieren.
- Gilt als Zusatzmodul zur Fortbildung "Führen und Leiten von Gruppen im DRW"!!
- Den Teilnehmenden wird am Ende eines jeden Fortbildungsbausteins Zeit zur Führung eines Fortbildungsprotokolls eingeräumt. Dabei werden die zentralen Erkenntnisse aus diesem Baustein erfasst und festgehalten, so dass diese im Rahmen von Teambesprechungen kommuniziert und reflektiert werden können. Die Transferprotokolle sind darüber hinaus Teil der Fallarbeiten und somit abschlussrelevant.
Mitarbeitende des Dominikus-Ringeisen-Werks
Gäste externer Einrichtungen
*Die Teilnahmegebühr versteht sich inklusive Veranstaltungsunterlagen und –verpflegung (ohne Mittagessen).
Angebotsdetails
Stefan Siebert
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Gabriele Endres
Diplom-Pädagogin Univ., Leitung Referat Fortbildung im Dominikus-Ringeisen-Werk
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Maria Förstner
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Jan Glasenapp
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Julia Gläser
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Lioba Grünfelder
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Veronika Hermes
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Martin Hieronymus
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Kerstin Stroth
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Monika Vogel
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Mittwoch, 25.02.2026
13:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Donnerstag, 26.02.2026
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Freitag, 27.02.2026
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Montag, 27.04.2026
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Dienstag, 28.04.2026
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Dienstag, 23.06.2026
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Mittwoch, 24.06.2026
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Dienstag, 22.09.2026
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Mittwoch, 23.09.2026
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Dienstag, 24.11.2026
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Mittwoch, 25.11.2026
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Dienstag, 26.01.2027
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Mittwoch, 27.01.2027
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Dienstag, 13.04.2027
09:00 Uhr - 16:30 Uhr -
Mittwoch, 14.04.2027
09:00 Uhr - 16:30 Uhr
Haus Don Bosco
Konferenzraum Don Bosco
Monika-Seemüller-Straße 4f
Ursberg